Veranstaltungen
Wiederkehrende Veranstaltungen:
Veranstaltungen
Wiederkehrende Veranstaltungen:
„Demokratie (…) ist nicht vom Himmel gefallen, wurde nicht von den Herrschern von Gottes Gnaden gewährt,
sondern ist das Ergebnis eines langwierigen, widersprüchlichen, zur Zukunft offenen Prozesses.“
– Wolfgang Häusler, „Revolution und Demokratie in Österreich“
Am 13. März 1848 begann Österreichs wohl erste Revolution: Mitten im Überwachungsstaat eine Bewegung für Presse- und Meinungsfreiheit, Wahlrecht und Mitbestimmung, gleiche Rechte für alle Bürger:innen und vor allem: eine Verfassung. Endlich sagen und schreiben dürfen, was man will. Endlich nicht mehr vor verschlossenen Türen stehen, wegen Religion oder Geschlecht. Endlich wählen dürfen, und damit die Mächtigen kontrollieren und mitbestimmen was passiert.
Viele Menschen haben sich damals für die Idee einer Demokratie engagiert.
Viele von ihnen sind dafür gestorben.
Doch wer waren sie? Wofür kämpften sie? Und was war schlussendlich ihr Schicksal?
Ihre Geschichte und ihre Geschichten werden viel zu selten erzählt.
Grund genug für uns das zu ändern bei einem kurzen Spaziergang an den Schauplätzen ihres Kampfes mitten in Wien.
***
Zur Tour:
1848 brodelt es in ganz Europa. Überall werden Forderungen nach bürgerlichen Freiheitsrechten wie Meinungs- und Religionsfreiheit, nach der Beteiligung des Volkes an der Regierung, nationale Selbstbestimmung und soziale Sicherheit erhoben. In Wien verleihen die Studenten ihrem Wunsch nach Lehr- und Lernfreiheit an den Universitäten Ausdruck und ziehen am 13. März zum Landhaus in der Herrengasse. Erzherzog Albrecht, der Militärkommandant von Wien, lässt auf die Demonstranten schießen. Es sind die ersten Toten zu beklagen, doch der revolutionäre Funke ist gezündet. – Die Revolution von 1848 ist in unserer Köpfen nur selten präsent. Ihre Geschichte wurde schnell wieder ausgelöscht, die Erinnerungen daran unterdrückt. Dabei war sie trotz ihres ersten Scheiterns der Anfang vom Ende des k.u.k.-Vielvölkerstaats und der Beginn einer nicht mehr aufzuhaltenden Entwicklung in Richtung Demokratie und Republik. Wir laden Sie ein bekannte Plätze Wiens in völlig neuem Licht zu sehen: als Stätten der schicksalshaften Wendungen der Revolution. Und einige Menschen von damals erstmalig kennen zu lernen: die ersten Aktivisten der Demokratie in Österreich.
Die Tour wird geführt von Ina Hauer
Ina Hauer studierte Kunstgeschichte und Betriebswirtschaftslehre.
Sie ist geprüfter Austria Guide und „Wienerin aus Überzeugung“.
„Der Morgen war sonnenlos, grau und nebelig.
Und zu Mittag begann es sogar noch heftig zu regnen
– worauf die Dunkelheit die Oberhand über den Tag behielt.
Und dennoch strömten seit den frühen Morgenstunden Menschen auf das Parlamentsgebäude zu,
um Zeugen der historischen Ereignisse zu werden… Dabei sein war offensichtlich alles.“
– Die Ausrufung der Republik
(www.parlament.gv.at)
Anlässlich des „Tags der Republik“ laden wir vom Projekt Demokratiestiftung wiederkehrend zu einem
Denkmal-Spaziergang in Wien:
„Erinnerungskultur und Propaganda“ mit Ina Hauer
entlang der Denkmäler von Monarchie zur Republik, von Diktatur zur Demokratie
Am 12. November 1918 wurde in Österreich erstmals die Republik ausgerufen,
und damit unsere Geschichte als Demokratie begonnen – ein Denkmal beim Parlament zeugt heute noch davon. Schon immer wurden Denkmäler errichtet, weil gerade Geschichte geschrieben wurde. Doch stets wurden Denkmäler auch errichtet, um damit Geschichte zu schreiben – und damit Interpretationshoheit über die Vergangenheit für die Zukunft zu haben.
Es galt eben schon immer: Kommunikation macht Politik…
Startpunkt: Minoritenplatz; vorm Hauptportal der Kirche
Endpunkt: Justizpalast; beim Parlament
Danach laden wir zu heißem Tee und Kaffee in den Stiftungssalon hinterm Parlament (optional).
Zur Person:
Ina Hauer studierte Kunstgeschichte und Betriebswirtschaftslehre.
Sie ist Austria Guide und „Wienerin aus Überzeugung“.
Zur Führung:
„Denk mal! – Erinnerungskultur und Propaganda“
Wir gehen an ihnen vorbei und achten gar nicht mehr auf sie. Oft wissen wir auch gar nicht, woran wir bei ihnen eigentlich „einmal denken“ sollten. – Die Rede ist von den zahlreichen Denkmälern, die in Stein oder Metall, figural oder abstrakt Straßen und Plätze bevölkern. Sie erinnern an große Persönlichkeiten, geschundene Opfer, historische Momente, Triumph und Niederlage. Oft erzählen sie aber mehr über jene, die das Denkmal errichten ließen…denn so manches Monument beschwört ein „Heldenepos“ und transportiert damit subtil einen weiteren Inhalt. Im öffentlichen Raum wird um die Vormachtstellung gekämpft, schließlich kann man nur „an den besten Plätzen“ die eigene Erzählung, das eigene normative Geschichtsbild, den vorbeieilenden Passant:innen eindrücklich näher bringen. Nicht verwunderlich, dass zu einem Denkmal oft auch die Kontroverse gehört – und zwar nicht nur über seinen künstlerischen Wert. Unser Rundgang startet am Minoritenplatz und führt dann über Heldenplatz und den Ring entlang zum Rathauspark – bis zum „Denkmal der Republik“ beim Parlament. Historisch werden wir den weiten Bogen von den frühen Habsburgern bis in die erste und zweite Republik spannen.